Im zweiten Heim-Wettkampf der Saison, gelang der Verbandsliga-Riege der Wettkampf- und Trainingsgemeinschaft (WTG) Heckengäu am Samstag ein Sieg gegen das Team vom TSV Schmiden. Ebenfalls in der Renninger Stadionsporthalle am Start, war die Bezirksliga-Mannschaft der WTG, die gegen den Tabellenzweiten VfL Kirchheim III den Kürzeren zog.
Ein Hauch von Bundesliga lag am Samstag beim Heim-Wettkampf in Renningen in der Luft. Mit dem TSV Schmiden I traf die zweite Mannschaft der WTG auf einen Akteur, der sich derzeit zwar im Mittelfeld der Tabelle bewegt, jedoch mit einigen Talenten aufwarten kann. Eines dieser Talente ist Yasir Al-Dulaimi, der im Jahr 2018 für den Irak bei den Weltmeisterschaften teilnahm. Der 22-Jährige überzeugte mit 13,05 Punkten in seinem Duell am Reck gegen den Renninger Christian Marques. Dieser musste sich aufgrund eines Sturzes mit lediglich 11,55 Zählern zufriedengeben. Aufgrund der hohen Differenz gingen vier Scorepunkte nach Schmiden. Aussichtlos erschien die Lage am Pauschenpferd. Al-Dulaimi parierte mit einer bundesligareifen Kür und heimste dafür im Duell gegen Laurin Schwab fünf Scorepunkte ein. Doch die Übungen des Schmidener Ausnahmeturners versetzten das WTG-Trainergespann mit Eckart Schauhammer und Andreas Zeile nicht in Aufregung. Sie boten viel mehr dem Publikum in der voll besetzten Renninger Stadionsporthalle einen Ausblick, auf die im Herbst erstmals in der 3. Bundesliga startenden Turner der 1. Mannschaft der WTG.
Und so entwickelte sich das Aufeinandertreffen in der Verbandsliga zu einer klaren Geschichte. Den Boden gewann die Gemeinschaftsriege mit 10:4. Maßgeblich trugen hier Peter Knemeyer und Luis Weiß bei, die beide vier Scorepunkte gewannen. Am Barren taten sich Simon Eitel und Patrik Weinhold hervor und verhalfen zum 14:0-Erfolg. Im Duell mit dem Schmidener Emilian von dem Bussche punktete Eitel mit vier Scorepunkten. Trotz Sturz, erzielte der 19-jährige Weinhold am Ende sogar noch vier Scorepunkte gegen Etienne Noel Mang, der ebenfalls einen Sturz verbuchen musste. Pauschenpferd (7:7) und Reck (8:8) gingen unentschieden aus. An den Ringen hatte Schmiden knapp die Nase vorne und holte insgesamt sechs Scorepunkte, die WTG nur fünf. Der schwache Moment der Heckengäuer am Sprung (1:8) konnte am Endergebnis nichts mehr ändern. Die WTG II gewann vor Renninger Kulisse mit 44 zu 33 Punkten und schiebt sich in der Tabelle damit auf Platz zwei. „Trotz der guten Leistung gegen Schmiden, wollen wir noch mehr Stabilität in die Übungen bekommen“, erklärt der sportliche Leiter der WTG, Wayne Jaeschky und umreißt damit die Aufgabe der nächsten drei Wochen. Weiter geht es nämlich erst am Sonntag, den 29. März, in Friedrichshafen gegen die WKG Oberschwaben.
Trotz Steigerung verliert die WTG III
In der Bezirksliga Mitte traf parallel zum Wettkampf der WTG II, die dritte Mannschaft der Gemeinschaftsriege auf den VfL Kirchheim III. Für den Tabellenzweiten, der sich bisher nur dem Erstplatzierten Wernau II geschlagen geben musste, sollte diese Begegnung den nächsten Sieg bringen. Jedoch entwickelte sich das Aufeinandertreffen mit der Dritten der WTG zunächst nicht sehr eindeutig. Am Sprung und dem Barren trennten die Kontrahenten nur wenige Zehntel, jedoch zu Ungunsten des Ausrichters. Hier konnten auch die sauberen Vorträge von Yannick Kellenberger nichts ändern, der auf Seiten der WTG III die jeweils höchsten Punktzahlen erkämpfte. Ein Lichtblick am Barren war auch die Übung von Florian Ludwig. Der 13-Jährige Liga-Debütant holte dank nahezu perfekter Ausführung 11,65 Punkte und war damit zweitbester Turner auf Vereinsseite. Anders als im Scoresystem der Verbandsliga, bei dem immer ein Duell zweier Turner für die Ermittlung der Punkte herangezogen wird, entscheiden in der Bezirksliga die direkt erturnten Punkte einer Übung.
Ebenfalls äußerst knapp wurde es an den Ringen. Mit eine der besten Übungen des Wettkampfes zeigte hier WTG-Kapitän Georg Ludwig. Er heimste mit einem starken Vortrag 11,35 Zähler ein, was aber nicht zu einem Gerätesieg verhelfen konnte. Am Pauschenpferd hatte die WTG III massive Probleme. Wohingegen Kirchheim mit vier Top-Übungen, die jeweils mit über zehn Punkten honoriert wurden, aufwarten konnte, wollte es bei der Heim-Mannschaft nicht funktionieren. Wie schon beim Auswärts-Wettkampf in Filderstadt, gab es zu viele Stürze. Einzig Kellenberger und Fabian Walch erturnten respektable Wertungen von 10,35 bzw. 9,35 Punkten. „Am Reck fehlen uns noch etwas die Ausgangswerte, wodurch wir gegen Kirchheim nicht konkurrenzfähig waren“, beschreibt Jaeschky die Situation am Königsgerät. Ein Lichtblick war hier aber die Übung von Kapitän Ludwig, der mit akzeptabler D-Note und schöner Ausführung gute 10,30 Punkte erzielte. Kirchheim III gewann diesen Wettkampf schließlich mit 261,8 zu 247,25 Punkten. In den zwei noch ausstehenden Begegnungen möchte die WTG III nun den ersten Sieg einfahren, um den Klassenerhalt auf Anhieb zu schaffen. Derzeit belegt sie den vorletzten Tabellenplatz. Ob dieses Vorhaben am Samstag, den 28. März, gegen den derzeitigen Tabellendritten TSV Waldenbuch gelingen wird, hängt jetzt auch von den nächsten drei Trainingswochen ab.