Erwartungsgemäß kassierten die Zweitligaturner der WTG Heckengäu auch am fünften Wettkampftag eine hohe Niederlage. Gegen die Gäste vom TSV Buttenwiesen reichte es am Samstag in der Renninger Stadionsporthalle nur zu einem 11 : 48. Durch die neuerliche Niederlage bleibt der letzte Tabellenplatz weiterhin zementiert. Eigene Fehler verhinderten ein engeres Ergebnis gegen den Tabellensechsten aus Bayern. Dennoch war die Stimmung in der ausverkauften Stadionsporthalle jederzeit gut. Das Publikum honorierte die hochwertigen Vorträge auf beiden Seiten mit großem Applaus. Am kommenden Samstag bestreitet die Gemeinschaftsriege ihren letzten Auswärtswettkampf gegen den VfL Kirchheim unter Teck.
„Unter normalen Umständen wäre am Boden mehr drin gewesen“, erklärte Trainer Andreas Zeile nach dem Wettkampf. Ohne einen einzigen Scorepunkt zu erzielen, gab die WTG dieses Gerät an die Gäste vom TSV Buttenwiesen ab. Insgesamt drei Stürze machten die Hoffnung auf erste Punkte zunichte. Einzig Niccolo Spiess turnte seine Übung ohne Makel durch, konnte sich aber gegen Buttenwiesens Daniel Kehl nicht durchsetzen, was schlussendlich zu einem Unentschieden führte. Einen Hoffnungsschimmer gab es am Pauschenpferd, an dem die Gemeinschaftsriege erstmals in dieser Saison ohne einen einzigen Sturz erfolgreich durchkam. So erzielte Florian Ludwig aus mit seiner ansehnlichen Kür drei Scorepunkte gegen seinen Herausforderer Jakob Scharff. Doch dabei sollte es bleiben. Die Gäste schnappten sich in den anderen drei Duellen durch höhere Schwierigkeiten und sauberere Ausführungen insgesamt neun Scorepunkte.
Immerhin zu zwei Unentschieden reichte es an den Ringen. Niccolo Spiess und Philipp Lutz konnten so ihre Gegner zumindest entschärfen, ihre guten Leistungen aber final nicht in Punkte umwandeln. Die beste Übung auf Seiten der Heckengäuer turnte Manú Tschur, der sich deshalb auch nur knapp seinem Kontrahenten Jakob Scharff mit einem Scorepunkt geschlagen geben musste. Am Sprung gab es nach dem Erfolg am Pauschenpferd die zweite Sternstunde für die WTG an diesem herbstlichen Samstag. Kapitän Lutz erzielte im Duell mit Jan Schwäke zwar fünf Hundertstel mehr in der Endnote, was umgerechnet im Scoresystem aber nur für ein Unentschieden reicht. Ackermann und Niccolo Spiess erzielten jeweils drei Scorepunkte, während Bruder Lovis, bedingt durch einen Sturz und des höherwertigen Sprunges von Matiev Askhab (Gastturner aus Österreich; 2 maliger WM- und 3-maliger EM-Teilnehmer), fünf Zähler abgeben musste. Durch diese geschlossene Teamleistung gewann die WTG zumindest den Sprung und holte sich dadurch zwei Gerätepunkte.
Zum erfolgreichen Zug kam Lovis Spiess dann aber doch nochmal. In der Holmengasse am Barren trumpfte er mit exzellenter Ausführung und seinem höchstschwierigen gebückten Doppelsalto richtig auf, was ihm zwei Scorepunkte einbrachte. Vor dem abschließenden Reck stand es 11 : 40. Ein Punktestand, der unter normalen Umständen nicht mehr aufzuholen war. So wurde es dann auch. Einzig Kapitän Lutz und Tschur hatten Chancen zu punkten, die sie aber aufgrund eines Sturzes beim Flugteil bzw. einem missglückten Griff nach einer Drehung, nicht nutzten. Während Tschur einen Punkt an Herausforderer Florian Raab abgeben musste, erzielte Lutz immerhin ein Unentschieden gegen Daniel Kehl. Der Endstand von 11 : 48 für die Gäste hätte unter Umständen auch anders aussehen können. „Die Chancen waren da, ein deutlich knapperes Ergebnis zu erzielen“, verrät Zeile, der gemeinsam mit Kollege Eckart Schauerhammer nicht ganz zufrieden mit der Leistung der Turner war.
Die diesjährige Saison neigt sich langsam dem Ende entgegen. Bereits am Samstag findet der letzte Auswärtswettkampf statt. Dabei kann man gut und gerne von einem Lokalderby sprechen, denn beide Teams kommen aus der Region Stuttgart. Die Gemeinschaftsriege wird um 16:00 Uhr gegen den VfL Kirchheim unter Teck an die Geräte gehen. Das Aufeinandertreffen findet in der Raunersporthalle statt und wird für die WTG ähnlich verlaufen wie die bisherigen Begegnungen. Der sehr stabil turnende Tabellenfünfte wird aller Voraussicht nach versuchen, seine Position zu verbessern und schielt auf den vierten Platz. Beide Teams kennen sich bereits aus der Liga des schwäbischen Turnerbundes von früheren Aufeinandertreffen. Zumindest einige Scorepunkte scheinen für die WTG aber wieder erreichbar zu sein.