An ihrem letzten Heim-Wettkampf, der am Sonntag in der Theodor-Heuss-Halle in Gärtringen stattfand, gelang es allen drei Teams der Wettkampf- und Trainingsgemeinschaft (WTG) Heckengäu ihre Duelle zu gewinnen. In der Kreis- und Bezirksliga führt die Gemeinschaftsriege nun die Tabelle an. In der Oberliga steht die erste Mannschaft auf Platz zwei – gute Aussichten also für das Ligafinale Ende April.
Nichts anbrennen ließ die Oberliga-Riege der WTG am Sonntag im Duell gegen das Turn-Team Staufen I. Am Boden und dem Reck gab es für die Gäste aus Staufen nichts zu holen. Die Heckengäuer überzeugten hier mit einem souveränen Auftritt und strichen dank überwiegend höheren Ausgangswerten 16 bzw. 19 Score-Punkte ein. Am Sprung, dem Barren und dem Pauschenpferd konnten die Gäste jeweils ein Mann-gegen-Mann-Duell für sich entscheiden und fuhren so insgesamt sechs Punkte ein. An den Ringen hatte der auftrumpfende Gastgeber aber so seine Schwierigkeiten und konnte überhaupt nicht punkten. Solide Auftritte der Staufener Riege verhalfen hier zu zehn Punkten.
Mit 71 zu 16 Score-Punkten (299,35 zu 267,70) gewann die Gemeinschaftsriege schließlich zuhause souverän und setzt sich damit auf Tabellenplatz zwei. Am nächsten Sonntag findet für das Oberliga-Team dann der letzte Auswärtswettkampf vor dem Ligafinale statt. Für die Heckengäuer geht es ins österreichische Vorarlberg. „Der Auswärtswettkampf könnte ein harter Brocken werden“, beschreibt Taktiker Yannick Weislogel die Ausgangslage, denn die Vorarlberger hätten bereits einmal die 330 Punkte-Marke (die WTG turnte als Höchstwert bisher nur 309 Punkte) geknackt.
„Wir sind froh über den bisherigen Verlauf der Saison und wollen gegen Vorarlberg und im Finale nochmal Vollgas geben“, erklärt der sportliche Leiter Wayne Jaeschky. Der 29-jährige Lehrer spielt dabei auf die enge Situation an der Tabellenspitze an: „Straubenhardt ist mit bisher 12 Punkten nicht mehr einholbar. Wernau, Kirchheim und wir haben alle bisher acht Tabellenpunkte. Lediglich die höheren Gerätepunkte halten uns die Verfolger noch etwas auf Abstand“. Gespannt richten sich die Blicke nun also auf die bevorstehende Entscheidung in Vorarlberg und das Ende April stattfindende Finale.
WTG II: Spannung bis zum Schluss
Spannung bis zum Schluss – so oder so ähnlich könnte man die Bezirksliga-Partie zwischen der WTG II und der TSG Backnang II beschreiben. Das Duell „glich einem heißen Kopf-an-Kopf-Rennen“, stellte Mannschaftskapitän Tobias Weckerle fest. Trainer Yannick Weislogel fand ähnliche Worte: „Der Wettkampf hat das Wort Turn-Krimi neu definiert“. Zu einem wahren Krimi steigerte sich der Wettkampf, beginnend am Boden, ganz gemächlich. Mit knapp drei Punkten Vorsprung konnte dieses Gerät von der Gemeinschaftsriege gewonnen werden. Doch schon am Pauschenpferd meldeten sich die Gäste aus Backnang eindrucksvoll zu Wort und holten die von der Gemeinschaftsriege erturnten Punkte gleich wieder zurück und gingen damit in Führung.
Dass beide Teams absolut auf Augenhöhe unterwegs sind, zeigte sich an den Ringen und am Sprung. Als quasi unentschieden gingen diese Vergleiche aus. Den Verantwortlichen der WTG war klar, dass sie jetzt etwas tun müssten, um noch eine Chance auf den Sieg zu haben. Und so startete die Gemeinschaftsriege eine wahrhafte Aufholjagd und verkürzte den Abstand am Barren um 1,6 Punkte auf nur noch ein Zehntel Unterschied.
Das Reck sollte nun die Entscheidung bringen. Immer wieder wechselte die Führung am Königsgerät. Doch die WTG behielt die Nerven. „Unser Adrian Dudev turnte seine bisher beste Reckkür“, stellte der sportliche Leiter Wayne Jaeschky fest. Dudevs Freudenschrei nach seinem gestandenen Tsukahara-Abgang (Doppelsalto mit Schraube) war anzumerken, dass es gereicht haben müsse. Und so war es auch: Die WTG gewann diesen harten Vergleich gegen den sympathischen Mitfavoriten auf den Aufstieg mit 294,35 zu 294,20 Punkten hauchdünn.
Damit schließt die Bezirksliga-Riege der WTG die Vorsaison mit Tabellenplatz eins ab und zieht damit, voraussichtlich zusammen mit Backnang, ins Ligafinale ein, wo es dann um den Aufstieg in die Landesliga geht.
Kreisliga-Riege überzeugt mit Sieg
Einen überzeugenden Wettkampf lieferte auch die WTG Heckengäu III im Kreisliga-Duell mit der Spielvereinigung Heinriet ab. „Wir haben uns über die Saison hinweg konstant gesteigert“, erklärt Kapitän Julius Hottmann „und gingen dementsprechend motiviert in die Begegnung“. Den Gegner aus Heinriet galt es nicht zu unterschätzen, hatte er doch bisher auch zwei aus zwei Wettkämpfen gewonnen.
Für hohe Wertungen auf Seiten der WTG sorgten am Boden die Übungen von Janek Mohr und Moritz Dieterich, die jeweils 12,25 Punkte einfahren konnten. Das Zittergerät Pauschenpferd machte seinem Namen alle Ehre. Aufgrund von vier Stürzen musste es die Gemeinschaftsriege der Spielvereinigung überlassen. Laurin Schwab stach als einziger Turner der WTG mit einer sturzfreien Übung heraus und erzielte eine Punktzahl von 9,80 Zählern.
An den folgenden Geräten baute die WTG ihren Vorsprung immer weiter aus, sodass der Wettkampf am Ende mit einem deutlichen Vorsprung von 7,7 Punkten, bei einem Endstand von 252,3 zu 244,6 Punkten gewonnen werden konnte. In der Kreisliga-Tabelle schiebt sich die WTG III damit auf den ersten Platz. „Durch unsere heutige Leistung haben wir uns für den Einzug ins Ligafinale empfohlen“, findet Kapitän Julius Hottmann. Gespannt blickt nun auch das dritte Team der Gemeinschaftsriege auf eine mögliche Finalteilnahme am Samstag, den 28. April, in Rottweil.