WTG Heckengäu verliert Spitzenduell – Grötzingen-Karlsruhe stürzt Tabellenführer

Die Stadionsporthalle in Renningen bebte am Samstag, die Tribünen waren bis auf den letzten Platz gefüllt, die Erwartungen hoch – doch am Ende blieb der große Jubel aus. Die WTG Heckengäu hat am fünften Wettkampftag der 3. Bundesliga Süd ihre erste Saisonniederlage kassiert. Gegen den TSV Grötzingen-Karlsruhe unterlag die Gemeinschaftsriege mit 25:36 und musste damit nicht nur die Tabellenführung abgeben, sondern auch einen empfindlichen Dämpfer im Titelrennen hinnehmen.

Die Mannschaft der WTG Heckengaeu vor dem Wettkampf mit den Einlaufkindern. Foto: Eibner-Pressefoto/Lars Neumann

Dabei war die Ausgangslage klar: Vier Siege aus vier Wettkämpfen hatten die WTG an die Spitze katapultiert, Grötzingen lauerte mit zwei Punkten Rückstand, aber dem besseren Gerätepunkteverhältnis. Ein echtes Gipfeltreffen – und ein Duell auf Augenhöhe, das seinem Namen gerecht wurde.

Schon am Boden deutete sich an, dass es für die Hausherren ein harter Abend werden würde. Die Gäste aus Karlsruhe präsentierten sich nervenstark und punktgenau, allen voran der irische Gastturner Adam Steele, der mit 19 Scorepunkten zum überragenden Mann des Abends avancierte. Zwar hielten Niccolò Spiess (3) und Adrian Dudev (1) dagegen, doch das 4:7 bedeutete einen frühen Rückstand.

Niccolo Spiess am Boden. Foto: Eibner-Pressefoto/Lars Neumann

Auch am Pauschenpferd blieb Grötzingen stabil. Deniz Bulut (1) und Manú Tschur (4) sorgten für Zählbares, doch das Gerät ging mit 5:7 erneut verloren – trotz sturzfreier Übungen der WTG. An den Ringen gelang mit einem 5:5 das erste Unentschieden. Florian Ludwig und Niccolò Spiess überzeugten mit sauberen Küren, auch wenn sie keine Scorepunkte verbuchen konnten.

Die Freude muss raus: Deniz Bulut. Foto: Eibner-Pressefoto/Lars Neumann
Abgang mit Schraube von Florian Ludwig. Foto: Eibner-Pressefoto/Lars Neumann

Zur Pause stand es 14:19 – ein Rückstand, der aufholbar schien. Doch Grötzingen konterte erneut. Am Sprung zeigte Niccolò Spiess Nervenstärke, landete seinen Sprung punktgenau im Stand und gab gegen Steele nur zwei Punkte ab. Am Barren – dem Lieblingsgerät von Kapitän Philipp Lutz – folgte das zweite Unentschieden (3:3). Lutz turnte eine seiner besten Übungen der Saison, ließ kaum Abzüge zu.

Adrian Dudev mit einem sehr sauberen Kasamatsu. Foto: Eibner-Pressefoto/Lars Neumann

Vor dem Reck lag die WTG mit 21:28 zurück – rechnerisch war noch alles möglich. Doch die Gäste aus der Fächerstadt demonstrierten Geschlossenheit. Tschur und Lovis Spiess turnten stark, wurden mit Bonuspunkten belohnt, doch am Ende stand ein 25:36 auf der Anzeigetafel.

Manu Tschur beim Doppelsalto. Foto: Eibner-Pressefoto/Lars Neumann

Trotz der Niederlage bleibt die WTG auf Kurs: Mit vier Siegen und einer Niederlage rangiert sie nun auf Platz zwei – punktgleich mit Grötzingen, aber mit schlechterem Gerätepunkteverhältnis. Am 15. November kommt es in der Stadionsporthalle zum großen Saisonfinale. Gegner ist der TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau II. Dann entscheidet sich, ob die WTG Heckengäu zum Aufstiegswettkampf nach Oberhausen reisen darf. Die Mannschaft um Lutz, Spiess & Co. will vor heimischem Publikum noch einmal alles zeigen – und sich mit einem Sieg die Chance auf die 2. Bundesliga siche

Manú Tschur bei seinem spektakulären Flugteil. Foto: Eibner-Pressefoto/Lars Neumann
Trotz drohender Niederlage: Viel Freude über die gelungenen Übungen. Foto: Eibner-Pressefoto/Lars Neumann
Die Mannschaft der WTG Heckengaeu nach dem Wettkampf. Foto: Eibner-Pressefoto/Lars Neumann