Heim-Niederlage gibt Grund zur Hoffnung

Am vergangenen Samstag veranstaltete die WTG Heckengäu in der Renninger Stadionsporthalle ihren ersten Heim-Wettkampf in der noch jungen Drittligasaison. Die Gemeinschaftsriege traf dabei auf den letztjährigen Meister TG Allgäu, der seinen Anspruch von Anfang an deutlich machte und sich am Ende auch mit 58:21 klar durchsetzte. Dennoch turnte die WTG, mit Ausnahme des Pauschenpferdes, solide und freut sich über den Gerätesieg am Barren.

Mit der TG Allgäu hatten die Turner der WTG Heckengäu am Samstag den letztjährigen Meister der 3. Bundesliga Süd zu Gast, dessen erklärtes Ziel der Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga ist. Ein harter Brocken also, den es hier zu bewältigen gab. Nach der Auftaktniederlage vor einer Woche in Wangen im Allgäu, die maßgeblich durch eigene Fehler verursacht war, wollte sich die Gemeinschaftsriege vor dem eigenen Publikum in der Renninger Stadionsporthalle besser präsentieren.

Dies gelang zunächst auch direkt am Startgerät Boden. Der 22-jährige Niccolo Spiess heimste dank sauberer Ausführung und damit verbundener hoher E-Note vier Scorepunkte gegen Allgäus Stephan Eberle ein. Sein fünf Jahre älterer Bruder Lovis, erkämpfte weitere zwei Scorepunkte. Gegen den Allgäuer Gastturner Robert Kirmes aus Finnland, der schon bei mehreren Welt- und Europameisterschaften angetreten war, konnte die WTG am Boden nichts ausrichten und Neuzugang Fabian Moroff musste fünf Zähler abgeben. Das erste Gerät ging so knapp mit 6:8 verloren.

Der 22-jährige Niccolo Spiess heimste dank sauberer Ausführung vier Scorepunkte ein. Foto: Georg Hrivatakis
Lovis Spiess erkämpfte zwei Scorepunkte am Boden. Foto: Georg Hrivatakis

Am Pauschenpferd fühlten sich die Trainer Andreas Zeile und Eckart Schauerhammer ein wenig zurückversetzt ins letzte Wochenende. Bei der Gemeinschaftsriege lief bis auf den Vortrag von Kapitän Philipp Lutz, der allerdings gegen Kirmes keine Chance hatte, nichts wie geplant. Insgesamt drei Stürze in vier Übungen führten zu einem verheerenden 0:19. „Am Pferd haben wir uns heute leider wieder unter Wert verkauft“, erklärte Trainer Zeile. Hier sei eigentlich mehr drin gewesen.

Bei Kapitän Philipp Lutz lief es am Pauschenpferd richtig gut. Foto: Georg Hrivatakis

Bereits bei der Planung der Taktik, die in der Bundesliga eine entscheidende Rolle spielt, zeigte sich, dass die TG Allgäu an den Ringen durch die Bank höhere Ausgangswerte hat, als die WTG. Einzig Manú Tschur schaffte es hier, seinem Kontrahenten Kilian Krapp, drei Scorepunkte abzuluchsen. Das Gerät ging wie erwartet, mit 3:10 verloren. Nach der Pause präsentierte Jan Griesmeier einen gut ausgeführten Tsukahara-Sprung in gestreckter Ausführung, den er aber nicht in Punkte umwandeln konnte. Die zweithöchste Wertung am Sprung ging an Lovis Spiess (Endnote 12,7 Punkte), der nur noch von Kirmes getoppt wurde, der schwindelerregende 13,8 Zähler erturnte. Die einzigen drei Scorepunkte, der 3:10-Niederlage am Sprung, heimste wieder Niccolo Spiess ein.

Manú Tschur holte an den Ringen drei Scorepunkte. Foto: Georg Hrivatakis
Am Sprung zeigte Jan Griesmeier einen gestreckten Tsukahara. Foto: Georg Hrivatakis

Gleich mehrere Gründe zum Jubeln hatten die Heckengäuer am Barren. Mit 6:0 gewannen sie ihr erstes – und einziges – Gerät. Lovis Spiess nutzte den Fehler seines Herausforderers Michael Urbin, turnte mit guter Ausführung sicher in den Stand und strich die ersten drei Zähler ein. Weitere drei Punkte trug Manú Tschur bei. Doch das größte Ausrufezeichen setzte Lutz an diesem Abend. Dem Kapitän gelang es mit seiner Übung tatsächlich 0,05 Punkte mehr zu erturnen als Profi Kirmes, was zu einem Unentschieden führte. Auch das letzte Duell, das Niccolo Spiess gegen den späteren zweitplatzierten Topscorer Kilian Krapp turnte, ging unentschieden aus.

Mit 0,05 Punkte mehr, ließ Philipp Lutz den Profi Robert Kirmes (Finnland) hinter sich. Foto: Georg Hrivatakis

Am Königsgerät Reck gab es für die WTG durch Lovis Spiess immerhin noch drei Scorepunkte zu gewinnen. Die übermächtig agierenden Gäste Krapp und Kirmes trugen maßgeblich zum 11:3 bei. Hieran konnte auch der nahezu perfekt turnende Manú Tschur, der mit seinem gestreckten Tkatchev, ein virtuoses Flugteil zeigte, nichts drehen. Den Schlusspunkt setzte an diesem Abend Heckengäus Adrian Dudev, der mit einem doppelten Salto-Abgang mit ganzer Schraube sicher in den Stand turnte.

Gute Leistungen zeigte Niccolo Spiess am Reck. Foto: Georg Hrivatakis

Die Gäste von der TG Allgäu entschieden schließlich mit 21:58 dieses Aufeinandertreffen klar für sich. Insgesamt vier Stürze auf Seiten der Heimmannschaft verhinderten ein etwas besseres Ergebnis für die WTG, die sich aber dennoch gut verkauft hat. Derzeit belegt die Gemeinschaftsriege in der Tabelle der 3. Bundesliga Süd den vorletzten Platz. Nach den ersten zwei Begegnungen hat sie damit aber auch schon gegen zwei, der drei schwersten Gegner antreten müssen. Der sportliche Leiter Nick Ackermann schaut deshalb zuversichtlich auf die noch ausstehenden fünf Begegnungen und rechnet sich Chancen aus.

Trotz der Niederlage hat das Team Hoffnung, bald den ersten Sieg zu holen. Foto: Georg Hrivatakis

Am Samstag, den 12. Oktober 2024 (16:00 Uhr) findet der zweite Heim-Wettkampf für die WTG Heckengäu statt. Dann wird mit dem TV Wetzgau II der Tabellenletzte in der Renninger Stadionsporthalle zu Gast sein. Der Kartenverkauf startet um 15:00 Uhr. Es wird ein spannendes Aufeinandertreffen erwartet, das möglicherweise entscheidenden Charakter für den weiteren Saisonverlauf haben wird.

Hier gehts zu den Ergebnissen auf der Seite der DTL: https://www.deutsche-turnliga.de/

Zum Re-Live auf dem Youtube-Kanal der TG Allgäu geht es hier: https://www.youtube.com