Ligaauftakt nach Maß

Die Wettkampf- und Trainingsgemeinschaft (WTG) Heckengäu blickt auf ein erfolgreiches Wochenende zurück. Sowohl die Ober-, als auch die Bezirksliga-Riege konnte ihre Auswärtsbegegnung gegen Bolheim bzw. Ingersheim-Sersheim für sich entscheiden. Die WTG III tat sich indes beim TV Mühlacker schwer und verlor ihren Auftaktwettkampf. Luft nach oben scheint aber bei allen drei Mannschaften noch zu sein.

Zum Saisonauftakt war die Oberliga-Riege der WTG Heckengäu zu Gast beim SV Bolheim. In der Buchfeldhalle konnte sich das Heckengäu-Team mit 73:14 Score-Punkten gegen den Mitaufsteiger deutlich durchsetzen. Damit revanchierte man sich für die bittere 39:40-Niederlage vom vergangenen Jahr. Mannschaftskapitän Nick Ackermann war ebenfalls zufrieden mit seiner Truppe. „Wir haben uns an unseren schwachen Geräten, Pauschenpferd und Ringe, deutlich gesteigert“, resümierte der 21-jährige Student.

Auch Neuzugang Philipp Lutz aus Böblingen konnte sich mit hohen Wertungen in das Mannschaftsgefüge bestens integrieren. Am Boden überzeugte der 18-jährige Gymnasiast im Duell gegen Benjamin Wiedmann (12,45 Punkte) und erzielte dank seines hohen Ausgangswertes 13,5 Punkte. Die Differenz von 1,05 Zählern bescherte seinem Team vier Score-Punkte.

Mit schönen Doppelsaltos setzten die Heckengäuer große Ausrufezeichen. Lukas Unger präsentierte einen sehr hohen doppelten Salto in gehockter Ausführung (13,3 Punkte, 4 Score-Punkte). Lovis Spiess (12,1 Punkte) verlor zwar sein Duell am Boden gegen Johannes Kastler (4 Score-Punkte, 13,55 Punkte) bestach aber mit einem Doppel-Twistsalto vorwärts.

Nicht herausragend schwierig, dafür ziemlich sauber, turnten Kapitän Nick Ackermann an den Ringen und Jan Griesmeier am Barren. Jeweils nur knapp ein Punkt Abzug bei der Haltungsnote stimmte die Trainer zufrieden.

Eher ausblenden wollten die Trainer beider Mannschaften den Auftritt am abschließenden Reck. Ihre Schützlinge lieferten sich am Königsgerät ein wahres Sturz-Debakel. Insgesamt sieben Stürze verteilten sich auf die acht startenden Turner. Einzig Johannes Kastler vom SV Bolheim und Manú Tschur von der WTG gelang es, ihre Übungen ohne Sturz zu Ende zu bringen. Tschur holte sich, auch dank seiner neuerlernten Tkatchev-Grätsche, am Reck die Tageshöchstwertung von 12,35 Zählern und sorgte damit beim Publikum für einen wahren Augenschmaus.

WTG II fein raus, trotz Unsicherheiten

Ein guter Saisonstart gelang der WTG II am Samstag im Bezirksliga-Auswärts-Duell gegen die TG Ingersheim-Sersheim.

Bereits am ersten Gerät, dem Boden, gelang es der WTG II, den Gegner auf Abstand zu bringen. Jedoch offenbarte die gezeigte Leistung noch einige Baustellen, an denen in den nächsten Trainingseinheiten gefeilt werden muss. Es mussten unter anderem mehrere Stürze verbucht werden. „Da ist noch deutlich mehr drin“, äußerte sich dementsprechend auch Trainer Andreas Zeile nach dem Wettkampf. Die beste Bodenübung des Tages turnte Adrian Dudev von der WTG und erhielt stolze 13,5 Punkte.

Etwas holprig ging es dann am Pauschenpferd und den Ringen weiter. Durch noch fehlende Routine wurden ungewöhnlich viele Stürze provoziert, welche sich deutlich auf das Gesamtergebnis auswirkten. Falk Engmann holte am Pauschenpferd mit 11,15 Zählern die Tageshöchstwertung in das Heckengäuer Lager.

Erst am Barren, dem vorletzten Gerät, platzte dann der sprichwörtliche Knoten und die Gemeinschaftsriege zeigte, was dem antrainierten Potential auch entsprach. Simon Eitel, Tobias Weckerle und Niccolo Spiess erzielten jeweils über 12 Punkte. Durch ihre extrem saubere Ausführung konnten die Unparteiischen hier immer maximal ein bisschen mehr als einen Punkt Abzug feststellen.

Am letzten Gerät, dem Reck, wartete die WTG II mit drei gefangenen Flugelementen und einem Tsukahara-Abgang, einem Doppelsalto rückwärts mit ganzer Schraube, auf. Der Vorsprung der Gemeinschaftsriege war für Ingersheim-Sersheim nicht mehr einholbar und so stand am Ende ein Ergebnis von 276,7 zu 246,9 Punkten zu Buche. Damit führt die WTG II die Tabelle in der Bezirksliga Nord an.

Vielversprechender Auftakt in der Kreisliga

Während die Auswärtsbegegnungen bei der ersten und zweiten Mannschaft der WTG recht reibungslos verliefen, hatten die Turner der Kreisliga-Riege deutlich mehr zu kämpfen. Bis auf den Barren musste das junge Team alle Geräte dem TV Mühlacker überlassen. Dieser setzte sich in der Regel mit ein bis zwei Punkten Unterschied durch. „Es haperte häufig noch an der Übungszusammenstellung“, beschreibt Kapitän Julius Hottmann das Verbesserungspotential seines Teams.

Der Barren konnte dank der guten Vorträge von Yannick Kellenberger (11,3 Punkte) und Laurin Schwab (11,35 Punkte) gewonnen werden. Beide mussten zwar etwas höhere Abzüge als die anderen verbuchen, erhielten aber durch ihre schwereren Ausgangswerte am Ende mehr Punkte.

Für den sportlichen Leiter Wayne Jaeschky ist die Niederlage zum Saisonauftakt aber kein Beinbruch. „Da die jungen Turner im Training in den letzten Wochen überwiegend große Fortschritte gemacht haben, werden sich die Erfolge im Laufe der Saison einstellen“, ist sich Jaeschky sicher. Dem stimmte auch Trainerkollege Marcus Scheu zu und ergänzte, dass der Auftakt „sehr vielversprechend war“.

Nächsten Sonntag: Heim-Wettkampf in Leonberg

Weiter geht es am nächsten Sonntag mit einem Heim-Wettkampf im Sportzentrum Leonberg (Steinstr. 18). Um 12 Uhr gehen die Turner der Bezirksliga gegen die KTV Hohenlohe III an die Geräte. Zeitgleich findet das Duell zwischen der WTG III und dem TSV Schmiden statt, die in der Kreisliga um Punkte kämpfen. Ab 16 Uhr wird es dann in der Oberliga zwischen der WTG I und dem TV Wetzgau heiß.