Die Punkte bleiben beim Gegner

Am Samstag waren in der 2. Bundesliga Nord, die Turner vom TV Großen-Linden in der Renninger Stadionsporthalle zu Gast. Die Hessen überzeugten mit starken Übungen und ließen der Gemeinschaftsriege erwartungsgemäß keine Chance. Das Aufeinandertreffen in der zweithöchsten deutschen Turnliga endete mit 77:7 Scorepunkten. Um den Klassenerhalt zu schaffen, muss die WTG in den verbleibenden zwei Begegnungen liefern, da der Tabellenletzte sicher absteigt.

TV Großen-Linden und WTG Heckengäu. Foto: Lukas Weiß

Die Turner des TV Großen-Linden reisten mit ihrem Aufgebot aus der Region Mittelhessen an den Rankbach. Die gut dreistündige Fahrt haben die Turner offensichtlich gut vertragen. Lediglich an einem der sechs Geräte, nämlich dem Pauschenpferd, ließen sie dem Gastgeber in Renningen eine Chance. Doch konnte die Gemeinschaftsriege diese nicht verwerten und musste sich mit 77:7 wieder deutlich geschlagen geben. Lars Herbstritt präsentierte eine fehlerfreie und hochkarätige Übung, die jedoch von den Kampfrichtern offensichtlich nicht richtig erkannt wurde. Der fehlende Ausgangswert sorgte dafür, dass keine Socrepunkte im Heckengäu hängen blieben. Der Boden, die Ringe und das Reck waren die mit Abstand besten Geräte der Mittelhessen. Trotz deutlicher Überlegenheit erwiesen sich die Gäste als äußerst fair und klatschten auch für die Übung der anderen Turner regelmäßig Beifall.

Lars Herbstritt erhielt nicht ausreichend Punkte am Pauschenpferd. Foto: Lukas Weiß

Auf Seiten der WTG sind die Vorträge von Philipp Lutz hervorzuheben. Er zeigte gleich drei neue Übungsteile. Am Boden war dies ein Salto vorwärts mit doppelter Schraube. Dank seines Diamidov-Elements am Barren, bei dem man aus dem Vorschwung in den Handstand wechselt, erturnte er gegen Großen-Lindens Nico Köhler einen Scorepunkt. Weitere fünf Punkte heimste er am Pauschenpferd ein, an dem er erstmals ein Drei-Drittel-Wandern rückwärts, im Querstütz präsentierte. Der ehemalige WTG-Verbandsliga-Turner Deniz Bulut, hatte am Boden sein Debüt. Am Barren und dem Pferd gelang es ihm erstmals fehlerfrei zu bleiben.

Mit Ares Federici hatten die Gäste einen exzellenten Profiturner aus Italien am Start. Er sorgte für insgesamt 24 Scorepunkte. Dennoch wagte sich Niccolo Spiess gegen den Ausnahmekönner am Reck anzutreten. Und er machte seine Sache nicht schlecht, weshalb Federici lediglich drei Scorepunkte einstreichen konnte, was einer Schadensbegrenzung gleichkam. Für Kapitän Nick Ackermann lief es am Reck ebenfalls nicht schlecht. Er ließ nichts anbrennen und zeigte mit nur 0,9 Punkten Abzug, eine nahezu fehlerfreie Kür.

Nick Ackermann präsentierte eine nahezu fehlerfreie Übung am Reck. Foto: Lukas Weiß

Trainer Andreas Zeile war nicht besonders zufrieden mit dem Abschneiden seiner Turner. „Wir hatten sieben Stürze und haben uns etwas unter Wert verkauft“, sagte er. Dennoch sieht er schlummerndes Potential für die verbleibenden beiden Wettkämpfe. „Heute haben wir den Tag genutzt, um neue Teile im Wettkampf zu erproben“, erklärt Zeile. Dass dabei etwas schiefgehen könne, liege auf der Hand. Zusammen mit Kollege Eckart Schauerhammer wird in den nächsten Trainings nun daran gearbeitet. Dass Lovis Spiess derzeit verletzungsbedingt nicht turnen kann, ließ in ihm ein neues Talent zum Vorschein kommen. Er avancierte kurzerhand zum Hallensprecher und begleitete das Publikum fachkundig durch den Wettkampf.

Die WTG steht trotz großer Herausforderungen zusammen. Foto: Lukas Weiß

Nächsten Samstag fährt die WTG zu ihrem letzten Auswärtswettkampf in dieser Saison. Im saarländischen Dillingen geht es in der Kreissporthalle um 16:00 Uhr los. Die TG Saar II rangiert in der Tabelle derzeit auf dem sechsten von acht Plätzen. Am Samstag, den 12. November, steigt dann der finale Wettkampf um den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga Nord. Um 18:00 Uhr trifft die Gemeinschaftsriege in der Stadionsporthalle Renningen auf das ebenfalls bisher glücklose KTT Oberhausen. Dieser Wettkampf verspricht am letzten Tag der Saison, ein wirklicher Krimi zu werden. Wie schon im Vorjahr, als es am letzten Wettkampftag gegen Ludwigsburg ordentlich zur Sache ging, sind die Eintrittskarten bereits jetzt sehr stark nachgefragt.

Das Team nach dem Wettkampf. Foto: Lukas Weiß