Niederlage gegen den Erstligaabsteiger

Mit dem Heim-Wettkampf am Samstag in der Renninger Stadionsporthalle feierte die WTG Heckengäu ihr Debüt in der 2. Bundesliga Nord. Zu Gast war kein Geringerer als der Erstligaabsteiger Eintracht Frankfurt. Größer hätte der Kontrast am Rankbach nicht sein können. Die erfahrenen Hessen, die in nahezu voller Besetzung antraten, ließen dem Liganeuling keine Chance. Mit 83:9 Scorepunkten holten sie einen klaren Sieg und unterstrichen ihre Ambitionen auf einen vorderen Platz in der Nordstaffel der 2. Bundesliga.

Hoher Krankenstand bei der WTG. Foto: Lukas Weiß

Bereits bei der Mannschaftsvorstellung auf der großen, blauen Bodenturnfläche war ersichtlich, dass die WTG Heckengäu mit großen personellen Problemen zu kämpfen hatte. Die Gemeinschaftsriege konnte lediglich ein Rumpfteam bestehend aus fünf, statt zehn Turnern aufbieten. Die Turner Manu Tschur, Jan Griesmeier, Lovis Spiess und Adrian Dudev mussten verletzungsbedingt von der Bank aus zuschauen. „Durch die krankheitsbedingten Ausfälle können wir derzeit nur mit Mühe unsere Mannschaft in der Liga starten lassen“, sagt der sportliche Leiter der WTG, Wayne Jaeschky.

Die Turner der Eintracht Frankfurt traten nahezu in Bestbesetzung an. Foto: Georg Hrivatakis
WTG-Kapitän Nick Ackermann holte an den Ringen die höchste Wertung für seine Mannschaft. Foto: Georg Hrivatakis

Am ersten Gerät, dem Boden, gelang WTG-Turner Niccolo Spiess im Duell mit Niklas Neuhäusel eine ansehnliche Übung, die ihm vier Scorepunkte einbrachte. Die Gemeinschaftsriege ging mit einem Punkt Vorsprung kurzzeitig in Führung. Doch das sollte sich nicht wiederholen. Mit 11 zu 4 verbuchte die Eintracht ihren ersten Gerätesieg. Die nächsten Punkte holte Deniz Bulut am Pauschenpferd ins heimische Lager. Durch zwei Stürze von Daniel Wörz (Eintracht Frankfurt) heimste er dank durchgeturnter Übung zwei Scorepunkte ein. Frankfurts ukrainischer Gastturner Petro Pakhniuk, der im letzten Jahr an den olympischen Spielen in Tokio teilgenommen hat, zeigte auch am Pauschenpferd seine internationale Klasse. Mit 14,55 Punkten, die er für seine Übung einstrich, ließ er der WTG keine taktischen Optionen. Bester heimischer Turner war Philipp Lutz (11,45 Punkte), der aber gegen Alexander Winter (11,75 Punkte), zwei Scorepunkte abgeben musste.

Zwei Scorepunkte holte Deniz Bulut am Pauschenpferd. Foto: Lukas Weiß
Deniz Bulut ging als Sieger aus seinem Duell mit Daniel Wörz aus Frankfurt hervor. Foto: Lukas Weiß

An den Ringen, dem Barren und Reck war für die Heim-Mannschaft nichts Zählbares zu holen. Die Gegner turnten routiniert und mit höheren Schwierigkeiten. Trotz eines Patzers bei seiner Barrenübung, erzielte der Ukrainer Pakhniuk – der 2019 Vizeeuropameister an diesem Gerät wurde – noch 13,7 Punkte im Duell mit Heckengäus Sechskämpfer Philipp Lutz. Das Team konzentrierte sich darauf aber möglichst sauber und ohne Sturz zu turnen – was durchweg auch gelang. Sechskämpfer Niccolo Spiess holte am Sprung dank guter Ausführung gegen Gabor Sutterlüty die drei letzten Scorepunkte für seine Mannschaft. Der Endstand von 9:83 Scorepunkten fiel deutlich aus.

Philipp Lutz hatte am Barren die Ehre gegen den Ukrainer Petro Pakhniuk zu turnen. Foto: Georg Hrivatakis
Frankfurts Top-Scorer Petro Pakhniuk (UKR) im Gespräch mit Philipp Lutz von der WTG. Foto: Lukas Weiß
Niccolo Spiess trug sieben Scorepunkte zum Ergebnis der WTG bei. Foto: Lukas Weiß

Dennoch zeigten sich die Trainer Eckart Schauerhammer und Andreas Zeile unter den derzeitigen Bedingungen zufrieden mit dem Auftritt ihrer Rumpf-Mannschaft. „Wir haben das Beste herausgeholt – mehr ging heute einfach nicht“, beschreibt Zeile. Hervorzuheben sei, dass sich das Team keinen einzigen Sturz geleistet habe und sich Turner an Geräte gewagt hätten, die sie sonst nicht turnen. Alle Beteiligten hoffen nun auf einen schnellen Genesungsverlauf der verletzten Leistungsträger. Gegebenenfalls könnte sich zum Ende der Saison hin die Situation wieder entspannen. Zwischenzeitlich prüft die WTG, wen sie aus ihrer Verbandsliga-Mannschaft nachnominieren kann. Zwei Ersatzmeldungen sind nach den Statuten der Deutschen Turnliga während der Saison erlaubt.

Der dezimierte Kader der WTG neben den Turnern vom Erstligaabsteiger Eintracht Frankfurt. Foto: Georg Hrivatakis
Die Eintracht Frankfurt war ein fairer Gegner. Foto: Georg Hrivatakis