WTG siegt im Allgäu

Mit einer Rumpfmannschaft gelang der WTG Heckengäu am Samstag ein deutlicher 46-zu-26-Sieg gegen die Turner der TG Wangen/Eisenharz. Durch den kurzfristigen Ausfall von vier Stammturnern und einem Verletzungsfall, war der positive Verlauf und das Endergebnis für die Gemeinschaftsriege so keineswegs von Anfang an sicher. In den entscheidenden Momenten bewies die WTG Nervenstärke und nutzte die Fehler der Allgäuer Turner taktisch aus. Mit dem vierten Sieg, im vierten Bundesliga-Wettkampf, verteidigte die Gemeinschaftsriege ihren zweiten Tabellenplatz, hinter dem Titelaspiranten MTV Ludwigsburg, erneut.

Unter keinen guten Vorzeichen stand der vierte Wettkampftag in der Deutschen Turnliga für die Wettkampf- und Trainingsgemeinschaft Heckengäu. Das Team reiste ersatzgeschwächt zum Wettkampfpartner in die Wangener Ebnetsporthalle. Manu Tschur, Christian Marques (beide erkrankt) und Lovis Spiess (auf Lehrgang) fehlten. Mit einem geschwächten Team wollte die Gemeinschaftsriege dennoch versuchen, den Allgäuern Paroli zu bieten. Im Einturnen fiel verletzungsbedingt dann auch noch Punktelieferant Adrian Dudev aus und Jan Griesmeier haderte mit einer Handverletzung. Mit einer Rumpfmannschaft bestehend aus sechs Turner ging es ans erste Gerät, das prompt mit 6:3 verloren wurde. Wangen erwischte hier einen guten Start und nutzte die durch das Fehlen von Dudev und Spiess entstandene Leistungslücke bei der WTG.

Große Sorgen bereitete dem Team der Ausfall mehrerer Stammturner. Foto: Lukas Weiß

Am Pauschenpferd gab es ein Duell auf Augenhöhe, das die WTG mit 4:3 für sich entscheiden konnte. Kapitän Nick Ackermann holte im Duell mit Moritz Mittmann, der seine hochwertige Übung nicht wie gewünscht zu Ende bringen konnte, zwei Scorepunkte. Ebenfalls zwei Zähler heimste Philipp Lutz ein. Spätestens an den Ringen war klar, dass die WTG den Wettkampf nicht einfach herschenken würde. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung wurden die fehlenden Turner kompensiert und das Hanggerät mit 8:4 gewonnen. Nach der Pause gab es für die Turner aus Wangen/Eisenharz am Sprung nichts zu holen (1:9), weil sie gegen die drei hochwertigen Kasamatsusprünge der WTG nichts ausrichten konnten. Einzig Jan Griesmeier – er turnte den leichteren Tsukahara – musste sich in seinem Duell mit Felix Kimmerle geschlagen geben, der einen Scorepunkt holte. Die Gastmannschaft lag nun mit zehn Punkten vorne.

Jan Griesmeier am Barren. Foto: Lukas Weiß

So schnell, wie die Gemeinschaftsriege ihren Vorsprung ausgebaut hatte, schmolz er am Barren dahin. Spiess, Ackermann und Griesmeier mussten kräftig Federn lassen, weil ihre Übungen einfach nicht an den Schwierigkeitswert der Allgäuer herankamen. Nur Lutz nutzte die Gunst der Stunde und besiegte seinen Kontrahenten Hannes Müller, der zwar gleichwertig turnte, am Ende aber einen Sturz hinnehmen musste. Die TG holte sich am Barren mit 9:5 ihren zweiten Gerätesieg und verkürzte den Zwischenstand auf ein 23:29. Nun ließ die WTG nichts mehr anbrennen und gab den Vorsprung nicht mehr aus der Hand. Nervenstark turnte die Gemeinschaftsriege eine Übung nach der anderen durch. Aufgrund der misslungenen Übung des Allgäuers Manuel Drechsel gelang es Philipp Lutz sogar 10 Scorepunkte zu erturnen, was ihn schließlich mit insgesamt 20 gesammelten Scorepunkten zum Top-Scorer des Tages machte.

Das Endergebnis mit 46:26 fiel entsprechend deutlich aus, auch wenn am Anfang des Wettkampfes niemand damit gerechnet hatte. Für die Trainer Eckart Schauerhammer und Andreas Zeile begründete sich das Erfolgsrezept in der „geschlossenen Mannschaftsleistung, die von gegenseitiger Unterstützung, Einsatzbereitschaft und Nervenstärke geprägt war“. Mit Blick auf die nächste Woche und den in Renningen anstehenden Heim-Wettkampf haben die Trainer allerdings etwas Bauchweh. Der TSV Unterföhring, der ab 16 Uhr in der Renninger Stadionsporthalle zu Gast sein wird (Tickets gibt es nur an der Tageskasse) dürfe, aufgrund der personellen Situation, die sich bis in einer Woche nicht verbessern wird, nicht unterschätzt werden. „Wir haben jetzt keine personellen Alternativen mehr“, unterstreicht Zeile die Ausgangssituation vor dem nächsten Duell.